Psychologen unterscheiden 7 Säulen, quasi Teilbereiche der menschlichen Widerstandskraft. Je mehr dieser Eigenschaften sich ein Mensch aneignen kann, desto besser wird er/sie Krisen handhaben.
Optimisten und Pessimisten unterscheiden sich dadurch, wie sie sich selbst, wie sie andere Menschen fühlen, sehen und erleben, wie sie auf bestimmte Situation reagieren und auf welche Ressourcen sie zurückgreifen. Bei Problemen aktivieren Optimisten automatisch ihr Bewusstsein für ein Krisenmanagement und sind lösungsorientiert, während Pessimisten sich möglichst auf die negativen Anteile der Situation fokussieren und sich sogar noch auf mögliche kommende Schwierigkeiten konzentrieren.
Akzeptanz ist ein Prozess, der Verluste und Rückschläge in das eigene Leben einbindet. Es muss einem bewusst werden, dass man das Verhalten anderer Menschen oder bestimmte Umstände nicht ändern kann, aber die eigene Einstellung dazu.
Menschen, die problemorientiert sind, verschwenden sehr viel Energie und Zeit dafür, Probleme und kommende mögliche Probleme in Einzelheiten zu zerlegen und zu beklagen. Im Gegensatz dazu machen sich resiliente Menschen vielmehr Gedanken über mögliche Lösungen und konzentrieren die vorhandene Energie darauf, mögliche Ressourcen zu aktivieren, um Verbesserungen und Fortschritte zu erreichen.
Die drei erwähnten Grundhaltungen bilden somit die Basis, aus der resiliente Menschen bestimmte Strategien für ihr Denken, Fühlen und Handeln entwickeln. Weiters wurden folgende charakteristische Fähigkeiten in diversen Studien beobachtet und herausgefiltert_
Resiliente Menschen sind sich vollkommen darüber im Klaren, dass sie selbst großen Einfluss auf ihre Stimmung und ihre Verfassung haben. Daher bringen sie diese immer wieder in eine effiziente und wohltuende Balance. Zur Selbstregulation zählen die Selbstmotivierung/Selbstberuhigung, Selbstdisziplin/Selbstkontrolle und Selbststärkung/Stressbewältigung.
Persönliche Kontrolle gilt als Hauptkraft und grundlegende Voraussetzung für emotionales und körperliches Wohlbefinden. Ängste, Depressionen und Schlaflosigkeit werden dadurch minimiert. Dazu zählt Verantwortung übernehmen, die Opferrolle verlassen, die Schuldfrage (Schuldgefühle und Schuldzuweisungen), sein Leben in die Hand zu nehmen (pro-aktiver Gestalter zu sein), mangelnde Selbstverantwortung zu erkennen, „nein“ sagen zu können.
Resiliente Menschen können neben dem hohen Anteil an Selbstregulierung auch eine ausgeprägte soziale Kompetenz nachweisen. Das heißt, sie können sich auf Menschen und unterschiedliche Situationen einstellen, ohne sich selbst augenscheinlich verbiegen zu müssen. Gleichzeitig fällt es ihnen aber nicht schwer, selbst Hilfe und Unterstützung anzubieten, wenn es nötig ist. Dabei ist festzuhalten, dass sie dennoch sehr wohl in der Lage sind, sich gegen unangemessene Forderungen oder fremde Erwartungen abgrenzen zu können. Es zählen dazu Netzwerke, Empathie, soziale Flexibilität, Verbundenheit und Engagement.
Vergangenes ist vergangen, die Gegenwart passiert gerade, nur die Zukunft beinhaltet für einen neue Chancen und Möglichkeiten. Mitgestalten kann man, indem man die Erfahrungen der Vergangenheit und die Tendenzen der Gegenwart verwertet. Hilfreich dafür sind die Antizipation (vorausdenken und vorausfühlen), Fokussierung (zum Beispiel auf einen Lebenstraum) und Zielorientierung (Absicht zum Handeln).
Die Entwicklung der eigenen Resilienz ist nie abgeschlossen, sondern einem ständigen Prozess unterworfen und wir können unsere eigene Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen täglich trainieren.
(Quelle: Auszug vgl. Birgit Neuhauser, 2019, "Resiliente Strategien als Unterstützung im ehrenamtlichen Kontext im Bereich Gesundheit & Soziales")
Herzlichst Eure
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